Das Deprivationssyndrom bei Hunden

Wir lieben Hunde

Wie entsteht das Deprivationssyndrom?

Das Deprivationssyndrom ist eine schwere Erkrankung bei Hunden, die lange Zeit isoliert gelebt haben.
Man spricht von einem Mangelsyndrom. Betroffene Hunde wurden insbesondere in ihrer Zeit als Welpen, der sogenannten Prägephase, nur unzureichend entwicklungsnotwendigen Reizen ausgesetzt; sprich: eine generell mangelhafte Menge an Reizen wurde durch den Hund von außen aufgenommen.Vermehrt ist dies bei Hunden aus dem Ausland zu beobachten.

Häufig ist das Syndrom bei Hunden festzustellen, die in sogenannten „hygienischen“ Haltungen, wie Zwingern oder ausschließlich in Gärten gehalten wurden. Diese Hunde wurden „normalen“ Reizen, wie Straßenlärm, fremden Umgebungen, anderen Hunden usw., nie oder nur unzureichend ausgesetzt.

Sie haben es also nicht gelernt mit diesen Sinnesreizen umzugehen, bzw. wie sie auf die Vielfalt der Reize reagieren sollen. Das führt dazu, dass diese Hunde mit für sie fremden Einflüssen und einer neuen Umgebung vollkommen überfordert sind. Deshalb können Sie nur sehr schlecht mit solchen Situationen umgehen.
Die fremden Eindrücke lösen großen Stress aus, den der Hund als Abwehrverhalten durch negative Verhaltensweisen auszugleichen versucht.

Weil die Symptome der Erkrankung von Hund zu Hund verschieden sind, können einige Hunde auf neue Einflüsse sogar aggressiv reagieren. Andere wiederum zeichnen sich im krassen Gegensatz dazu sich durch sehr eingeschränktes Verhalten aus.

Durch das Deprivationssyndrom ist es den betroffenen Hunden so gut wie unmöglich, mit jeglichen Herausforderungen umzugehen. Dazu zählt etwa der Umgang mit Menschen und anderen Hunden, oder dem Erlernen von Aufgaben wie „bei Fuß gehen“ oder „sich abrufen lassen“.

Leider ist die Erkrankung vielen Hundeschulen, Trainern und Tierärzten noch unbekannt.
Aus diesem Grund werden erkrankte Tiere oft als verhaltensgestört, oder als nicht therapierbar bezeichnet.

Es gibt aber dennoch Hoffnung!

Bei jedem dieser Hunde gibt es eine Chance auf eine positive Veränderung.
Mit gezielten Übungen, viel Liebe und Geduld können Sie Erfolge im Verhalten Ihres Hundes erleben.

Unsere Erfahrung im Umgang mit vom Deprivationssyndrom betroffenen Hunden hat gezeigt, dass die Arbeit mit dem therapeutischen Parcour sehr wirkungsvoll ist. Dabei greifen wir auf die Grundlagen der Ausbildung in der Therapie-Form „Tellington Touch“ zurück. Diese Methode stellt die Arbeit am Parcour in den Mittelpunkt. Die Arbeit an den verschiedenen Stationen des Parcours wird mit sehr viel Ruhe und Geduld durchgeführt, um Ihrem Hund die nötige Sicherheit zu vermitteln.

Ziel der Übungen ist, dem Hund Vertrauen zu sich selbst und zu Ihnen als Halter zu vermittel. Des Weiteren dient sie dazu, die Bindung im Mensch-Hund Team zu stärken. Die Übungen am Parcour finden, wie alle unsere Trainings auch, niemals in Gruppen statt. Gerade die Arbeit mit Hunden, die unter dem Deprivationssyndrom leiden, kann nur erfolgreich funktionieren, wenn neue Reize zum genau richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden. Andere Einflüsse werden möglichst ausgeschlossen werden, um den Hund nicht zu überfordern. Das strikte Einzeltraining in dem wir arbeiten, gewährleistet Ihnen dafür eine sichere und kontrollierbare Trainingsumgebung.

Neben der Parcour-Arbeit ist auch das Einhalten eines Trainingsplans für den richtigen Umgang zu Hause und auf den täglichen Spaziergängen notwendig. Sie, als Besitzer, leisten durch Einhaltung dieses Trainingsplans und geduldige Parcour-Arbeit einen enormen Beitrag zur Verbesserung des Verhaltens Ihres Hundes!

Alleine sind Sie dabei aber nie: Wir als Trainer stehen Ihnen selbstverständlich unterstützend zur Seite, um mit Ihnen gemeinsam die Erfolge Ihres Hundes mitzuerleben.